Forschungsprofil
Forschung am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin
Das Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin hat mit den beiden Themen:
- A. Funktional strukturierte Materialien und Katalyse sowie
- B. Chemische Biologie
zwei zukunftsträchtige Forschungsfelder identifiziert. Gemeinsam ist diesen Forschungsfeldern, dass Struktur-Wirkungsprinzipien studiert werden, einerseits in kollektiven Ensembles (anorganische und organische Materialien) und andererseits in molekularen Strukturen (homogene Katalyse, funktionale Polymere, biologisch wirksame Systeme). Ziel ist es, durch Synthese-Analyse-Zyklen ein Verständnis dieser Zusammenhänge zu erlangen und hocheffiziente Materialien zu entwickeln oder biologische Systeme gezielt zu analysieren und zu beeinflussen. Seit dem WS 2005/2006 gehört auch eine Didaktik-Professur zur Chemie. Hier wird die Lehr-/Lernforschung zusammen mit der Physik und Biologie der Humboldt-Universität betrieben. Es werden die Studiengänge Lehramt Chemie im Kombibachelor mit Chemie als Kernfach und als Zweitfach angeboten.
Der Schwerpunkt „Funktional strukturierte Materialien und Katalyse“ wird von mehreren Gruppen über alle Disziplinen gebildet. Das Synthesepotenzial des Institutes für Chemie reicht von anspruchsvollen Festkörpersynthesen über anaerobe Synthesen in Lösungsphase bis hin zur spezielleren organischen Synthese und Polymersynthese. Die Charakterisierung erfolgt auf gehobenem Routineniveau sowie unter Anwendung spezieller spektroskopischer Methoden auf Spitzenniveau. Wertvolle Hilfestellung bei Untersuchungen zu Struktur und Funktion von Nano-Materialien, optischen Materialien und funktionalen (Polymer-)Festkörpern erfahren die synthetisch orientierten Arbeitskreise durch Methoden der theoretischen Chemie. Der Schwerpunkt verknüpft die Anorganische, Organische, Physikalische und Theoretische Chemie über Kooperationen mit der Physik an der Humboldt-Universität, mit dem Institut für Angewandte Chemie (ACA), der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM), dem Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, dem Institut für Kristallzüchtung am Standort Adlershof sowie dem Hahn-Meitner-Institut. Genutzt werden auch die vielfältigen spektroskopischen Möglichkeiten bei BESSY II.
Innerhalb des im raschen Fortschritt befindlichen Gebiets „Chemische Biologie“ identifizieren Chemiker zunächst ein biologisches Problem und ermöglichen über eine gezielte Analyse und Beeinflussung biomolekularer Prozesse die Lösung dieses Problems und somit ein grundlegendes Verständnis der Lebensvorgänge. An der Humboldt-Universität konzentriert man sich auf das Wechselspiel Konformation-Dynamik-Funktion unter besonderer Berücksichtigung von DNA-DNA-, DNA-Protein- und Protein-Protein-Interaktionen. Dabei ist herauszustellen, dass sich die Forschung an der Humboldt-Universität nicht nur auf Methodenentwicklung und Ergründung biologischer Erkennungsprozesse beschränkt, sondern auch auf die Entwicklung biotechnologischer Werkzeuge abzielt.
In einer Allianz synthetisch, analytisch, biophysikalisch und theoretisch geprägter Arbeitsgruppen bestehen insgesamt 42 Life Science-orientierte Kooperationen mit Partnern aus Biologie (12), Biochemie (3), Biotechnologie (2), Biophysik (4), Pharmazie (2), Chemie (5), Medizin (12) und Industrie (6).
Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Chemie
Brook-Taylor-Straße 2
12489 Berlin