Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Prof. Rademann

Grüne Chemie



Die deutschsprachige Übersetzung und Erläuterung der zwölf Prinzipien der Grünen Chemie finden Sie hier:

Link zur Arbeitsgruppe ECTM ChemInsight, Arbeitsgruppe "Image of Chemistry" European Chemistry Thematic Network

 

 

Die 12 Prinzipien Grüner Chemie
 

(Quelle der Übersetzung siehe Link oben, ECTM)

 

  1. Vorbeugung
    Es ist immer besser erst gar keinen Abfall zu produzieren, als ihn später zu entsorgen.
  2. Atom Ökonomie
    Synthetische Methoden sollten stets so angelegt sein, dass sich möglichst alle verwendeten Substanzen im Produkt wieder finden.
  3. Ungefährlichere Synthesen
    Wenn immer möglich, sollte in Synthesen auf die Verwendung aber auch die Entstehung von für Mensch und Natur toxischer Substanzen verzichtet werden.
  4. Entwicklung sicherer Chemikalien
    Chemikalien sollten möglichst effizient und möglichst wenig toxisch sein.
  5. Sicherere Lösungsmittel
    Wann immer möglich, sollte auf Lösungsmittel verzichtet werden. Wenn ihre Verwendung jedoch unausweichlich ist, sollten sie so ungefährlich sein wie möglich.
  6. Effiziente Energienutzung
    Sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen, sollte man darauf achten, den Energieaufwand bei Reaktionen so gering wie möglich zu halten. Optimal sind Reaktionen, die bei Normaldruck und Zimmertemperatur ablaufen.
  7. Benutzung von nachwachsenden Rohstoffen
    Wenn technisch und wirtschaftlich möglich, sollten nachwachsende Rohstoffe anderen vorgezogen werden.
  8. Minimierung von Derivaten
    Unnötige Derivatenbildung, die zum Beispiel durch die Verwendung von Schutzgruppen entstehen, sollte - wenn möglich - vermieden werden.
  9. Katalyse
    Katalytische Reagentien, die so selektiv wie möglich reagieren, sind besser als stöchiometrisch einzusetzende.
  10. Biologische Abbaubarkeit
    Chemikalien sollten möglichst nach der Reaktion in Komponenten zerfallen, die nicht giftig sind und sich biologisch abbauen lassen.
  11. Echtzeitanalysen zur Reduktion von Schadstoffemissionen
    Analytische Methoden müssen so verfeinert werden, dass man sie nutzen kann, um Reaktionen direkt zu überwachen, um gegebenenfalls einzugreifen.
  12. Von Natur aus sicherere Chemie zur Unfallvermeidung
    Alle verwendeten Substanzen sollten so gewählt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für einen chemischen Unfall (Explosionen, Feuer, Freisetzung von Giftstoffen) von vorne herein so gering wie möglich ist.